Anforderungen bei der Bahnsteigentwässerung
An Bahnsteigen müssen Entwässerungsrinnen strikte Anforderungen an Sicherheit und Funktion erfüllen. Untergeordnet spielt auch das Design des Systems eine Rolle.
Sicherheit
Bahnsteige werden normalerweise so gebaut, dass sie von der Bahnsteigkante zur Mitte des Bahnsteigs (Tiefpunkt) fallen. So soll verhindert werden, dass Wasser auf die elektrifizierte Strecke gelangt. Durch das Gefälle zur Plattformmitte soll außerdem verhindert werden, dass Rollstühle, Kinderwagen, Gepäckwagen oder Ähnliches unkontrolliert zur Bahnsteigkante rollen. Mit einer schnellen Ableitung von Niederschlagswasser wird zudem die Rutschgefahr gehemmt.
Funktion
Bei einigen Bahnsteigen kann es Beschränkungen in der Bauhöhe geben. Lineare Entwässerungssysteme in flacher Ausführung sind deshalb ideal geeignet, das Niederschlagswasser aufzunehmen und schnell abzuleiten. Bahnsteige sind oft für eine Vielzahl von Reisenden ausgelegt. Die Flächen, die an die Entwässerungssysteme anschliessen, sind demnach gross und meist vollständig versiegelt. Die Niederschlagsmengen müssen sicher aufgenommen und abgeleitet werden. Ausserdem sollten die eingesetzten Baumaterialien – auch Entwässerungsrinnen – elektrisch nicht-leitend sein. Diese Anforderung gilt speziell für den Schutz der Reisenden. Stromführende Oberleitungen mit einem Spannungswert von 24 kV sollen im Havariefall nicht zur Gefahr für die am Bahnsteig befindlichen Personen werden.
Design
Im Vergleich zu den Anforderungen von Sicherheit und Funktion spielt das Design der Entwässerungsrinnen an Bahnhöfen und Bahnsteigen eine untergeordnete Rolle. Trotzdem ist die äussere Erscheinung des Bahnhofs als öffentlicher Bereich mit einer gewissen Reputation verbunden. Das Design der Systeme sollte sich in das Gesamtbild des Bahnhofes einfügen.